Studium: Bachelor of Science (Finance), Shandong University of Finance and Economics, China. Master of Science (Finance), State University of New York at Buffalo - School of Management.
Nationalität: Chinesisch
Interessen: Basketball, Laufen, Musik
Warum hast du dich für ABB entschieden?
Ich habe Finanzwissenschaften studiert und während des Studiums Praktika im Bankwesen und in der Industrie absolviert. Für mich geht es im Finanzwesen aber nicht nur darum, Zahlen zu bilanzieren. Ich wollte tiefer in die Materie eintauchen, verstehen, was diese Zahlen tatsächlich bedeuten, wie darauf reagiert wird und wie sie das Unternehmen und die Branche, in der ich arbeite, beeinflussen können.
Als es Zeit für einen Wechsel war, suchte ich nach einem Technologieführer und fand einen tollen Artikel über die Arbeit von ABB in China. Darin ging es um eine Lösung, wie man sauberen Strom aus dem Westen in östlich gelegene Städte transpotrieren kann. Die von ABB entwickelte Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ist der beste Weg, um Leistungsverluste bei der Übertragung von Energie über große Entfernungen zu reduzieren.
Ende 2017 hat der weltweit leistungsstärkste Ultrahochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstransformator (UHDVC), der von ABB in China entwickelt, hergestellt und installiert wurde, seine strengen Tests bestanden. Es spielt eine Schlüsselrolle in einer UHDVC-Verbindung. Dadurch wird ermöglicht, eine Leistung zu liefern, die dem Doppelten des durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauchs der Schweiz entspricht. Das verringert die Abhängigkeit von der Kohleverstromung im Osten Chinas trägt dazu bei, die Luftverschmutzung zu reduzieren.
Die Arbeit an solchen Projekten war genau das, was ich machen wollte, und ABB schien mir dafür der richtige Ort! Noch dazu bekommt man alles, was man von einem führenden Technologiekonzern erwartet: internationale Herausforderungen, Spitzentechnologie, erfahrene Mentoren und eine erstklassige Ausbildung. Erst als ich anfing, mit Finanzcontrollern in der Industrie zu arbeiten, begann ich den Bereich wirklich zu verstehen.
Hat das GTP deine Erwartungen erfüllt?
Auf jeden Fall - sogar übertroffen! Das GTP hat eine lange und erfolgreiche Geschichte bei ABB, mit einer sehr klaren Struktur. Es gibt drei Einsätze: in der Regel beginnt man im operativen Geschäft, dann in seiner Konzernfunktion in der Zentrale und schließlich in einem anderen Unternehmensbereich, der den eigenen Interessen entspricht.
Diese Einsätze haben mir ein umfassendes Verständnis dafür vermittelt, wie das Finanzwesen bei ABB funktioniert. Man lernt schnell nicht schnell, sondern bekommt auch schnell Verantwortung übertragen. Es ist definitiv ein anspruchsvolles Programm, und es wird erwartet, dass man von Anfang an seinen Beitrag leistet - aber nicht ohne Unterstützung.
Ich war wirklich überrascht, wie viel Hilfe und Anleitung ich von Kollegen, Vorgesetzten und Mentoren erhielt. Ich fand meine Kollegen sachkundig, erfahren und sehr freundlich - bereit, Ihr Wissen zu teilen und zu unterstützen, wann immer Probleme auftauchten.
Wie sah deine erste Station aus?
Ich habe in einer Hochspannungs-Schaltanlagenfabrik für den Geschäftsbereich Power Grids bei ABB in Peking, China, gearbeitet.
Ich erinnere mich, dass ich am ersten Tag ein wenig überwältigt war. Alles war neu für mich, und ich sah die Schaltanlagen zum ersten Mal - sie sind riesig und hochkomplex!
Zu Beginn musste ich erst mal die Struktur von ABB kennenlernen, z. B. unsere Key Performance Indicators (KPIs), und habe verschiedene Aufgaben übernommen: Ich erstellte monatliche Finanzberichte, arbeitete an Schätzungen zum Jahresende mit oder aber bei Sonderprojekten wie der Verbesserung des Nettoumlaufvermögens. Und ich arbeitete an Management Reporting Packages und einigen Lean-Initiativen
Mein erste Station half mir, das Geschäft kennenzulernen und zu verstehen, wie sich Finanzkennzahlen wirklich auf die Produktion in der Fabrik auswirken.
Nach sechs Monaten bist du in die ABB-Zentrale in der Schweiz gewechsel. Wie war das?
Die Arbeit im Controlling- und Planungsteam in der Zentrale war eine tolle Möglichkeit, einen breiteren Überblick über das Unternehmen zu bekommen. Ich war im Business-Analytics-Team und die meisten meiner Kollegen waren frühere globale Trainees, die wussten, welche Herausforderungen auf mich zukommen würden und welche Unterstützung ich brauchen würde.
Eine der wichtigsten Aufgaben war es, monatliche und vierteljährliche Präsentationen für das Executive Committee, das oberste Führungsteam von ABB, vorzubereiten. Außerdem habe ich bei der Analyse des Auftragsbestandes und der Erstellung von Kalkulationstabellen zur Berechnung von Bonuszahlungen in verschiedenen Bereichen des Konzerns unterstützt.
Die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und daran zu arbeiten, während man sein Netzwerk aufbaut, ist für den langfristigen Erfolg unerlässlich. Meine Mentoren arbeiteten im Bereich Business Development. Ein Bereich, über den ich nicht viel wusste. Sie gaben mir während meines Aufenthalts viel Feedback und haben mir noch einmal eine ganz andere Dimension gezeigt.
Für die letzte Station hast du nochmal ein anderes Land und einen anderen Geschäftsbereich gewählt?
Ja, ich habe mich für den Geschäftsbereich Robotik und Fertigungsautomation in Japan entschieden. Ich wollte ABB aus einer anderen Perspektive entdecken und einen Einblick in eine andere Kultur gewinnen. Japan ist ein enger Nachbar von China und natürlich in der Robotik sehr fortschrittlich. Ich war aber noch nie dort.
Ich habe viele neue und herausfordernde Projekte bekommen: Ich habe zum Beispiel dem Team geholfen, auf eine andere Unternehmensplanungsplattform umzusteigen, um Einsparungen bei der Beschaffung und Logistik zu erzielen. Ich durfte auch an einer dreijährigen Auftragswachstumsprognose arbeiten. Dabei erhielt ich einen guten Einblick in die spezifischen Branchen, auf die wir uns konzentrieren sollten, um unsere langfristigen Strategien umzusetzen.
In meiner Freizeit bin ich mit Freunden durch Japan gereits und habe für den Tokio-Marathon trainiert. Es war anstrengend, hat mich in Sachen Fitness aber genau dorthin gebracht, wo ich hin wollte - ähnlich wie es das GTP für meine Karriere war!